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Regenberg, Hannah
Hannah Regenberg befasst sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit Schrift als einer Form der visualisierten Sprache und lotet die Grenzen ihrer Lesbarkeit aus. So auch im Falle der Jahresgabe für die GAK: Kleine, weiße Objekte ruhen in mit schwarzem Samt ausgekleideten Schachteln, als würden sie in den Untergrund einsinken. Ihre Struktur wirkt organisch. Ihre kalkähnliche, mattweiße Materialität erinnert an Muscheln oder Knochen. Tatsächlich handelt es sich um drei Varianten des Kleinbuchstabens „a“, der aufgrund partieller Auslassungen und leichter Verzerrungen mal mehr, mal weniger eindeutig zu identifizieren ist. Jenseits ihrer Syntax stehen die weißen Buchstabenobjekte ganz für sich. Sie setzen sich vom Schwarz des Samtes ab wie schwarze Tinte von weißem Papier. Der Kontrast wird hier umgekehrt und betont den autonomen Charakter des einzelnen Buchstabens. Als Solitär ist er nicht mehr länger Teil eines Sprachsystems, das auf die gegenständliche Wirklichkeit verweist, sondern wird zum Gegenstand an sich.